Ansitz Thalerhof in Lana (Südtirol)

 

Eintauchen in eine vergangene Zeit


 

Direkt im Zentrum von Lana befindet sich der Ansitz Thalerhof. 

 

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Wenn man die neu restaurierte Fußgängerzone entlangspaziert, kommt man irgendwann zu einem großen Tor. Wirft man da einen neugierigen Blick hinein – es ist alles öffentlich zugänglich – findet man ein historisch interessantes Gebäude vor, und zwar: den Ansitz Thalerhof.

 

Bei unserem Spaziergang durch Lana haben wir kein anderes Gebäude entdeckt, welches so eine besondere Faszination ausstrahlt und ebenso zahlreiche historische Fragen aufwirft. Was wohl dieses Gebäude im Laufe der Geschichte schon erlebt haben muss?

 

Geduld, zur Geschichte kommen wir noch. Davor möchte ich euch noch kurz dieses wunderschöne Gebäude von außen beschreiben und einige unserer Eindrücke mit euch teilen.

Der Anblick lädt regelrecht dazu ein, es genauer zu betrachten und zu bestaunen. Besonders interessant sind die Verzierungen rund um die Fenster – hierbei wird man buchstäblich in eine vergangene Zeit versetzt.

 

Ich stellte mir sofort die Frage, wie viele Jahrhunderte diese Wände wohl schon überdauert haben. Der Verputz schien original zu sein – creme/weiß bzw. gelb.  

 

 

Der Schmuck der Fenster verleiht dem Gebäude ein edles Flair und es erinnerte uns an ein einst adeliges Anwesen aus der Monarchie. Des Weiteren kann man einige religiöse Motive erkennen, z.B. die abgebildete Maria direkt über der Sonnenuhr sowie 2 Engel (Putti), welche über der Eingangstür abgebildet sind.

 

Es macht den Anschein, als hätten sie es sich direkt über der Türe gemütlich gemacht. Ihre Gesten mit den erhobenen Händen wirken einladend, so als würden sie die Leute herzlich im Haus empfangen wollen.  

 

An manchen Stellen entdeckt man abgebildete Männerköpfe – dem Aussehen und der Haltung nach sehen sie wohlhabend aus.

 

Die dunkelgrünen Fensterläden verleihen dem Gebäude ein charakteristisches südländisches Aussehen.

 

Schon auf den Fotos der Website fanden wir diese Unterkunft interessant und einige Wochen später durften wir live vor Ort sein. Man wird absolut nicht enttäuscht – ganz im Gegenteil – in Wirklichkeit sieht diese Beherbergung noch besser aus als auf Fotos (meine eingeschlossen).

Es kam uns vor, als würde dieses Gebäude tausende von Geschichten erzählen. Während unseres 3-tägigen Aufenthaltes fielen uns immer wieder Touristen auf, die stehen blieben und das Haus genau betrachteten.

 

Ich könnte Stunden über die Faszination dieses Gebäudes schreiben, nun ich möchte euch aber den Ansitz Thalerhof, unsere Unterkunft, noch ein bisschen genauer vorstellen.

Im Jahre 1333 wurde der Ansitz das erste Mal schriftlich erwähnt. Zu dieser Zeit hatte sich bereits der Übergang der mittelalterlichen Epoche ins Spätmittelalter vollzogen. Man muss sich vorstellen: 1492 entdeckte Christoph Kolumbus Amerika – zu dieser Zeit hatte der Ansitz schon über 150 Jahre auf dem Buckel. 

 

 

Bei genauerem Betrachten der Fassade entdeckt man Türkenköpfe mit Turban aus dem frühen 18. Jahrhundert, welche sich auf die Türkenkriege beziehen, die Europa viele Jahrzehnte in Atem hielten.

 

Josef Egger, einer der Gastgeber, berichtete uns, dass das Gebäude mit großer Wahrscheinlichkeit viele verschiedene „Rollen“ im Laufe der Zeit gehabt hat. Man vermutet zum Beispiel, dass das Gebäude unter anderem einst auch mal als Gericht gedient hat.

 

Die Lage des Thalerhofes ist optimal gelegen, denn er befindet sich in der Nähe der belebten Fußgängerzone von Lana. Ganz in der Nähe gibt es zahlreiche Möglichkeiten zum Frühstücken sowie Lokale, Bars, Restaurants und auch öffentliche Nahverkehrslinien. Nicht weit entfernt bieten sich auch Wandermöglichkeiten an, z.B. das Vigiljoch, der Brandiswaalweg, die Gaulschlucht und die Falschauerpromenade.

 

 

Ebenso besteht die Möglichkeit, wenn man im Ansitz Thalerhof übernachtet, das Auto direkt vor der Unterkunft zu parken.

 

Als wir am späten Nachmittag in Lana ankamen, wurden wir von Josef telefonisch zur Unterkunft gelotst, da man mit dem Auto über eine Seitenstraße die Fußgängerzone umfahren muss, um direkt im Innenhof des Ansitz Thalerhof zu landen. 

 

Endlich angekommen, wurden wir sehr herzlich von Franziska, Josef und Willy in Empfang genommen.

 

Wir fühlten uns sofort wohl. Sehr nett fanden wir, dass sie einen Tisch für Abend im Buschenschank Pfefferlechner mit Spezialitäten aus Südtirol für ein gemeinsames Essen und Kennenlernen für uns reserviert hatten. Bei uns in Österreich würde man statt Buschenschank auch „Heuriger“ oder „Heurigenlokal“ sagen.

Ich teilte mir eine Platte für zwei mit meinem besten Freund, welcher mich auf nahezu allen meinen Italienreisen begleitet. Die Portion war wirklich groß, kein Problem – brachten wir doch 2 leere Mägen und einen großen Hunger mit. Wir ließen uns die Schweinshaxe, welche außen knusprig und innen weich war, sowie Ripperl, Würstel und eine großzügige Portion Pommes herrlich gut schmecken – genau das Richtige nach der langen Autofahrt. Dazu tranken wir „Pfeffer Bier“. Ich muss sagen, es war das beste Bier, das ich je in meinem Leben getrunken habe. Ich komme ursprünglich aus dem Waldviertel (Niederösterreich) und wir haben wirklich ausgezeichnete Biere in der Region mit langer Tradition, aber das Bier hier in Lana war um einen kleinen Tick besser. In meinem Blogbeitrag über Lana werde ich euch noch ausführlicher über unsere kulinarischen Erlebnisse berichten. Dabei unterhielten wir uns mit den Eggers – sie waren uns vom ersten Augenblick an sympathisch. 

Müde, aber zufrieden fielen wir dann am Abend in unsere Betten. Gut gelaunt und erholt wachte ich am nächsten Morgen auf. Im Zimmer war es angenehm kühl, nicht so wie in meiner Wohnung in Wien, welche sich durch die Betonwüste rundherum im Sommer immer aufheizt. Die dicken Wände schützen nicht nur im Winter vor der Kälte, sondern sie halten auch im Sommer einen Teil der Hitze ab.

 

Unser Zimmer war sehr groß – ich glaube, so ein großes Zimmer habe ich noch nie in einer Unterkunft belegt. Wir hatten mehr als genug Platz. Es war hell und der Ausblick fiel direkt auf den kleinen Innenhof vor der Unterkunft. In unserem Zimmer war auch ein großer Schrank, welcher ausreichend Stauraum bot. Die Wände waren dick und hoch – ein richtiges Altbauzimmer. 

 

 

Als wir unser Zimmer am ersten Tag betraten, lag auch eine kleine Aufmerksamkeit auf unseren Bettpolstern, was wir sehr nett fanden.

Wir frühstückten gemeinsam mit Josef in der Bäckerei Mein Beck und dann ging es los mit der Führung durch das Gebäude.

 

Wir starteten mit den Gästezimmern. Der Ansitz Thalerhof verfügt über verschiedene Doppelbettzimmer, sogar eine Suite mit einem Doppelbett und einem separaten Raum mit einem Einzelbett kann man buchen.

 

Alle Zimmer sind eine Mischung aus neu und alt. Sehr modern in allen Zimmern sind die Badezimmer. Meist sind Möbel, Bettwäsche und Vorhänge farblich aufeinander abgestimmt, was den Räumen eine angenehme Atmosphäre verleiht. 

 

 

Einige Möbel sind neu, andere wiederum alt und perfekt erhalten. Gerade diese Mischung verleiht den Räumen ein einzigartiges Flair. Man fühlt sich automatisch wohl und gut aufgehoben. Besonders gut gefiel mir der alte Boden.

 

Die Zimmertüren aus dunklem Holz fügen sich perfekt in das Gesamtbild.

In manchen Räumen gibt es Ornamente an der Decke – ich fühlte mich zeitweise wie in einem Anwesen aus einer vergangenen Zeit.

 

Mit einem Wort, jedes Zimmer hat seinen eigenen Charme und wurde – man merkt es sofort – mit Liebe und Gespür für das Besondere eingerichtet.

 

Auch die Bilder von Franziska Egger fallen einem sofort auf – denn sie sind bunt und kreativ und voller Leben – richtig moderne Kunst. Wie schon vorhin erwähnt, passt das Neue und Alte gut zusammen und die Bilder stellen einen perfekten Kontrast zu den teils älteren Teilen dar.

 

 

Bei unserer Führung durch den Ansitz Thalerhof bekamen wir jedoch nicht nur die Zimmer zu sehen – wir wurden auch durch das ganze Gebäude geführt – vom Dachboden bis zum Keller.

 

Es war total faszinierend, so ein geschichtsträchtiges Gebäude von innen zu sehen und zu erleben.

 

An dieser Stelle, so denke ich, sprechen die Bilder mehr als tausend Worte.

 

 

Wir merkten die Begeisterung von Josef und Franziska beim Erzählen. Sowohl bei der Unterkunft als auch bei anstehenden Reparaturen am Gebäude machen die Familienmitglieder vieles selbst.

 

Auffallend war, dass sehr auf Sauberkeit geachtet wird. Auch die Rezeption war ansprechend gestaltet – antike Möbel und viele Pflanzen.

 

Im Ansitz Thalerhof gibt es auch die Möglichkeit, eine voll ausgestattete Küche zu benutzen – auch hier war alles blitzblank, sehr gefällig und apart.

 

An warmen Tagen könnt ihr auch euer Frühstück oder eure Snacks auf der Terrasse an der frischen Luft mit einem herrlichen Bergpanorama genießen – da kommt richtig Urlaubsfeeling auf.

 

Ein weiteres Highlight befindet sich im Kellergewölbe – dort befindet sich die „Moorlärche“. Darüber werde ich aber in einem anderen Beitrag noch ausführlicher berichten.

 

Sehr hervorzuheben ist auch die Gastfreundschaft der Eggers. Wir haben uns von der ersten Minute an wohl gefühlt. Sie sind stets bemüht, den Gästen einen schönen Aufenthalt zu bieten, und haben auch immer Tipps für Ausflüge und Sehenswertes in der Umgebung parat. 

Die wenigen Tage waren wie im Fluge vergangen. Wir kommen auf jeden Fall noch einmal, um einige Urlaubstage in Lana zu verbringen.

 

Wenn ihr nicht nur in einem sehr gut ausgestatteten Quartier, sondern auch in einem besonders geschichtsträchtigen Haus nächtigen wollt, dann ist der Ansitz Thalerhof in Lana genau das Richtige für euch. 

 

In diesem Sinne – schaut mal vorbei!