Moorlärche

 

Im heutigen Beitrag geht es um einen imposanten Baumstamm, welcher sich derzeit im Kellergewölbe direkt im Ansitz Thalerhof im Zentrum von Lana befindet. 


Hier mal einige Fakten zu dem Fundstück:

 

Lebenszeitraum:

5730 bis 4820 ante Christum

Biologisches Lebensalter:

750 bis 800 Jahre

Ungefährer Durchmesser am Stock:

über 110 cm

Geschätzte Höhe:

über 25 Meter

Geborgener Hauptstamm:

16 Meter

Fundort:

Wötschl-Moos in Petersberg - Gemeinde Deutschnofen - Südtirol/Italien

Ausgegraben und geborgen:

im Herbst 2011

 

 


Im Zuge von Bodenverbesserungsarbeiten wurde im Herbst 2011 in einer Moorwiese im „Wötschl-Moos“ in Petersberg (in der Nähe des Wallfahrtsortes Maria Weißenstein) ein riesiger Baumstamm gefunden und ausgegraben.

 

Der Stamm entstammt einer Lärche und hat einen Durchmesser von ca. 110 cm an der dicksten Stelle.

 

Josef Santa, der Eigentümer der Moorwiese, schenkte dem Fund zunächst keine große Aufmerksamkeit und wollte ihn eigentlich zersägen und zu Brennholz verarbeiten.

Toni Santa jedoch hielt den Baumstamm aufgrund seines Fundortes für historisch bedeutend. Um den Baumstamm nicht als Brennholz enden zu lassen, kaufte er ihn kurzerhand.

Toni Santa ist es also zu verdanken, dass die Moorlärche nicht zu Brennholz verarbeitet wurde.

 

Als Toni Santa den Baumstamm betrachtete, hatte er sofort das Gefühl, dass es sich um etwas Besonders, ja fast etwas Mystisches handeln muss.

 

Nach einigen Untersuchungen, welche er von der Universität Innsbruck und Groningen durchführen ließ, wurde dann Folgendes festgestellt: der Baum ist 7 600 Jahre alt. Das biologische Lebensalter der Lärche wurde auf mehr als 700 Jahre geschätzt. 

 


Produkte und Verkauf

 

Es gibt auch Produkte von diesem wertvollen Baumstamm. Im Sinne eines sparsamen Umganges mit dem sehr knapp verfügbaren Holz, werden nur kleine Gegenstände sowie Schnitzereien angefertigt und verkauft, nämlich: Schreibgeräte (Kugelschreiber, Rollerball und Füllfedern), Schmuck und Edelschmuck, kaum bearbeitete Kruzifixe, kleine Schnitzfiguren, gedrechselte Gegenstände und ähnliche Produkte.

 

Hier verlinke ich euch mehr Infos über die Produkte und den Erwerb:

 

https://www.moorlaerche.info/index.php?option=com_content&view=article&id=85&Itemid=514&lang=de

 

Zahlreiche KünstlerInnen, SchnitzerInnen und TischlerInnen waren und sind bei Verarbeitung der Moorlärche in diverse Produkte involviert, welche auch unter „der Moorlärche Art Family“ bekannt sind.


Naturmuseum und Kunstgalerie Moorlärche

 

Seit dem Frühjahr 2016 ist die Moorlärche in den mittelalterlichen Weinkellern des Ansitzes „Thaler“ nach Lana untergebracht. Der Thalerhof, einer der ältesten Ansitze von Lana, beeindruckt übrigens mit seiner außergewöhnlichen Architektur und Außengestaltung.

Die Kellergewölbe sind wahrhaftig faszinierend. Es gibt sogar einen Raum, der mit einer Mauer verschlossen wurde und man weiß bis heute nicht, was sich dahinter befindet. Sehr spannend, oder?

 

Die Beleuchtung verleiht den Gewölben eine mystisch, aber angenehme Atmosphäre. Auch Sehbeeinträchtigte und Blinde können an speziellen Führungen teilnehmen.

 

Die Kunstgalerie umfasst eine repräsentative Auswahl von Kunstwerken der „Moorlärche Art Family“. Die Kunstwerke wurden aus dem geheimnisvollen Holz der Moorlärche gefertigt.

Das Projekt „Museum Moorlärche“ ist eine Privatinitiative und wird von einem eigens für diese Zweck gegründeten Museumsverein getragen. Ziel und Zweck dieses Vereines ist der Erhalt dieses nacheiszeitlichen Zeitzeugens für wissenschaftliche und kulturelle Zwecke.

 

An dieser Stelle sprechen Bilder mehr als Worte und ich möchte euch nun eine kleine virtuelle Führung durch das Museum geben.

 

Wir möchten uns auch bei Toni Santa für die interessante Führung bedanken. Man spürt richtig seine Begeisterung. Er erweckt das Museum förmlich zum Leben.

In diesem Sinne – schaut mal vorbei und betrachtet mit Staunen das mächtige „Relikt“ aus der Vergangenheit.  Im Anschluss verlinke ich euch noch alle wichtigen Details zur Moorlärche und dem Museum.