Meine persönlichen Eindrücke von meinem Aufenthalt in Cividale del Friuli und Umgebung

 

Mitte Oktober 2021 besuchte ich mit meinem besten Freund die kleine Stadt Cividale del Friuli.

 

Unsere Unterkunft war im „Il Palazzetto - La terrazza di Èlia“. Die Appartements kann ich nur jedem wärmstens empfehlen. Ich habe einen Blogbeitrag über die Unterkunft geschrieben, alles dazu findet ihr hier.

 

Leider hatten wir nur 2 Tage, aber diese 2 Tage genossen wir, als gäbe es kein Morgen mehr.


Für unseren Kurztrip hatten wir 2 außerordentlich schöne Herbsttage erwischt. Die Blätter hatten bereits eine leicht gelblich-orange Färbung und die Temperaturen waren noch sehr angenehm. Wir hatten um die 22 Grad, während zuhause (laut Berichten meiner Eltern) 8 „eisige“ Grad herrschten.

 

Gut ausgeruht und gestärkt vom Frühstück, ging es los mit unserer Entdeckungstour durch die Altstadt von Cividale del Friuli, nur wenige Gehminuten von unserer Unterkunft entfernt.

 

Direkt vor dem Zentrum erstreckt sich die „Ponte del Diavolo“ (Teufelsbrücke). Diesen Namen erhielt die Brücke deswegen, da der rasche Baufortschritt den Bürgern und Bürgerinnen unheimlich war. Da müsse wohl der Teufel seine Finger im Spiel haben, meinten sie. Die Legende besagt, dass der Teufel an dieser Brücke selbst Hand angelegt hat und er im Gegenzug dafür die erste Seele, welche die Brücke überquert, mit in sein dunkles Reich nehmen darf. Mysteriöserweise kamen viele Meschen, die an der Errichtung der Brücke involviert waren, auf tragische und teilweise unerwartete Weise ums Leben.

 

Mutig überschritten wir also die Brücke (zum Glück gab es viele Leute vor uns, die dies auch taten), denn wir wollten uns ein Bild von der Altstadt machen. 

 

 

Wir verweilten einige Minuten auf der Brücke. Der Fluss Natisone floss ruhig und gleichmäßig unter uns vorbei. Das Wasser hatte eine magisch grün-blaue Färbung und war glasklar. Sogar von der Brücke aus konnten wir einige Fische erkennen, welche sich wohl an der von der Sonne aufgeheizten Wasseroberfläche erwärmten.

 

Im Hintergrund erhoben sich Berggipfel. Die obersten Spitzen waren bereits mit Schnee bedeckt.

 

Gemütlich spazierten wir dann weiter in Richtung Zentrum.

 

Uns begegneten einige deutschsprachige Touristen und Touristinnen. Auch einige Reisegruppen waren unterwegs.

 

 

Alles war schön sauber und gepflegt. An den Häusern war noch Blumenschmuck – es machte den Anschein, als würde der Sommer hier noch gerne verweilen. Doch zum Glück war es nicht mehr so heiß. Früher möchte ich die heißen Temperaturen des Sommers. Mittlerweile bin ich eher mehr der Fan von den gemäßigten Temperaturen des Frühlings sowie des Herbstes.

Auch in Cividale del Friuli gibt es diese kleinen Gässchen, welche so typisch für Italien sind. Wir schlenderten ohne Plan und Ziel gemütlich durch die Stadt, folgten unserer Intuition und landeten stets an einem neuen, interessanten Plätzchen.

 

Ich habe übrigens einen Blogbeitrag über die Sehenswürdigkeiten in Cividale del Friuli geschrieben. Den Beitrag findet ihr hier.

 

An nahezu jeder Ecke oder Abzweigung gab es etwas zu entdecken. Wir kamen auch zu einer kleinen Aussichtsplattform, mit Blick auf den Fluss. Es war ein richtig schönes Sonnenplätzchen und ich musste sogar meine dünne Jacke ausziehen, da es mir sonst zu warm geworden wäre. Über uns erstreckte sich ein Blätterdach aus Weinreben. Viele Trauben, waren jedoch nicht mehr übriggeblieben, da es anscheinend viele Besucher gab, die gerne Trauben naschen. 

 

 

Wir setzten unseren Spaziergang fort und kamen schließlich zum Hauptplatz. Dort herrschte reges Treiben. Ich setzte mich an den kleinen Brunnen und beobachtete die Leute. Ich genoss einfach dieses italienische Flair, das ich schon so lange nicht mehr gefühlt hatte. Nachdem wir hier kurz verweilt hatten, spazierten wir weiter.

 

Mein Blick fiel auf eine kleine Gelateria direkt an einer Kreuzung. Es dauerte keine 2 Sekunden und meine Entscheidung war gefallen: ich möchte ein Eis!

 

Mein bester Freund war sofort dabei und nur wenige Minuten später genossen wir unser italienisches Eis in der Sonne.

 

Ich kann Cividale del Friuli nur wärmstens als Ausflugsziel empfehlen.

 

Für uns ging es dann weiter nach Grado. Zu groß war die Sehnsucht nach dem Meer. Wir hatten das Meer das letzte Mal vor der Coronapandemie gesehen – und das war definitiv zu lange her.

 

In weniger als 1 Stunde waren wir in der Feriendestination angekommen.  Wie ihr vielleicht wisst, bin ich ja ein großer Fan von den Orten an der oberen Adria. In Grado bin ich noch nie gewesen.

 

Kurz vor Grado öffnete ich das Autofenster und da war es – der Geruch von Meer! Mein Herz war plötzlich mit Freude und Glück erfüllt. Endlich! Ich nahm tiefe Atemzüge und konnte es kaum erwarten, das Meer persönlich begrüßen zu dürfen.

 

 

Relativ schnell fanden wir einen Parkplatz in der Nähe des Strandes. Sofort kam Urlaubsfeeling in mir auf. Der Weg zum Strand war mit Palmen gesäumt.  Die Blätter wedelten sanft im Wind und warfen ein Schattenmuster auf das Pflaster.

 

Nach so langer Zeit konnten wir endlich wieder das Meer sehen.

 

Ich merkte, wie auch mein bester Freund immer schneller wurde. Es war ein unglaublich schönes Gefühl. Da wurde mir erst bewusst, wie sehr ich das Meer vermisst habe. Ich wurde sehr sentimental.

 

Es tat so gut, endlich wieder den Sand unter den Füßen zu spüren. Das Wasser schimmerte türkis-grün in der Sonne.

 

Mein Blick senkte sich und traf auf eine wunderschöne schwarze Muschel. Ich wusch sie im Meerwasser ab – sie war unversehrt und hatte eine tiefschwarze Farbe und eine Form, die mir gefiel – eine sehr seltene Form. Aus diesem Grund wanderte die Muschel direkt in meine Tasche. 

 

Ohne es zu kommunizieren, steuerten wir einen Steg an – am Ende des Stegs angekommen, ließ ich mich nieder.

 

Ich schloss die Augen und nahm bewusst die salzige Meeresbrise wahr. Ich versuchte, so viel wie möglich davon einzuatmen. Ich spürte, wie sich meine Lungen mit Luft füllten. Meeresluft fühlt sich so heilsam an.

 

Dann öffnete ich wieder meine Augen und beobachtete den Wellengang – gleichmäßig rauschten die Wellen an mir vorbei und brachen dann in der Nähe des Ufers. Ich hätte stundenlang dieses Naturschauspiel beobachten können. Ich liebe das Meeresrauschen, ich liebe einfach alles, was mit Meer und Italien zusammenhängt.

 

Ich könnte noch einige Seiten über meine Gefühle schreiben, aber ich möchte euch natürlich auch noch nach Udine mitnehmen, denn wir schafften es auch noch am selben Tag, dieser Stadt einen Besuch abzustatten.

Nachdem wir einen ausgedehnten Spaziergang an der Strandpromenade gemacht und einige Arenen für das Pokemon Go Spiel eingenommen hatten, machten wir uns auf den Weg nach Udine.

 

Auf dem Weg dorthin hatten wir immer ein herrliches Alpenpanorama im Hintergrund. Es war traumhaft und wir waren so mit Glück erfüllt, wir spürten eine tiefe innere Zufriedenheit.

 

In Udine angekommen, stellten wir unser Auto ab und tranken erst mal einen Kaffee. Natürlich darf ein Kaffee in Italien nicht fehlen. Ich nutzte auch gleich die Gelegenheit, um meinen Handyakku aufzuladen, damit ich einige Fotos von Udine machen könnte.

 

Es war schon dämmrig. Ich finde, Städte in der Nacht haben ein einzigartiges Flair, sie wirken oft sauberer und imposanter als bei Tag. Das ist jetzt nicht nur auf Udine bezogen, sondern meine persönliche Empfindung – das Gleiche denke ich mir auch immer, wenn ich nachts durch die Straßen von Wien spaziere.

 

Die Straßen von Udine waren sehr belebt. Es gibt viele Restaurants, Bars, Bistros und Cafés – alles was das Herz begehrt. Das gefällt mir an Italien, dass sich auch oft abends in den Straßen viel tut. Kalt war es auch noch nicht wirklich. Jedoch griff ich zur Sicherheit zu meinem leichten Mantel und einem Schal. 

 

 

Mit Beleuchtung waren die wichtigen Plätze und Straßen gekonnt in Szene gesetzt. Ich genoss den Spaziergang. Jedoch waren wir schon sehr müde vom Tag, dass sich unsere Besichtigungstour nur auf eine Stunde belief. Jedoch war in dieser Stunde mein Eindruck von Udine ein sehr guter. Ich möchte die Stadt auf jeden Fall noch ein weiters Mal besuchen und entdecken.

 

Es war ein wunderschöner Tag – für mich sicher einer der schönsten Tage im Jahr 2021 – ein Jahr, geprägt von Lockdowns, 3 Gs und vielen öffentlichen und persönlichen Einschränkungen.

 

Ich bin so dankbar für alles.

 

Eure Raffaela