„Dieses Getränk des Satans ist köstlich!"

 

Wusstet ihr, dass wir den alltäglichen Genuss des schwarzen Muntermachers einem Papst für verdanken?


In vielerlei Varianten zählt das koffeinhaltige Genussmittel zu den beliebtesten Getränkten der Deutschen und auch Österreicher. In Deutschland liegt der Pro-Kopf-Verbrauch laut einer Studie bei beeindruckenden 162 Litern im Jahr.

 

Egal ob zum Frühstück, in der Arbeit, zwischendurch oder beim Kaffeekränzchen mit Freunden - nahezu überall scheint der Genuss des Heißgetränkes wie selbstverständlich.

 

Doch das war wirklich nicht immer so. Für die Verbreitung unseres geliebten Kaffees spielte ein Papst einen maßgeblichen Anteil.

 

Das weltweit erste Kaffeehaus eröffnete im Jahr 1511 in Mekka. Im Laufe des 16.

Jahrhunderts verbreitete sich der Kaffee schließlich im ganzen Osmanischen Reich und wurde somit in Ägypten, Syrien, Persien und der heutigen Türkei getrunken.

 

Das damalige Europa war sehr katholisch geprägt und in den Augen vieler Europäer galt der Kaffee als Genussmittel der „Ungläubigen“. So manche böse Zungen bezeichneten ihn auch „Türkentrank“.

 

Nichtsdestotrotz kamen um 1570 die ersten Säcke voll mit Kaffeebohnen nach Venedig in die Lagunenstadt. Kaffee wurde dort rasch zu einem beliebten Getränk.

 

Gerade die Geistlichkeit sah den zunehmenden Kaffeegenuss kritisch. Es hieß, der Kaffee übe einen schlechten Einfluss auf die christlichen Europäer aus. 

 

 

Und nun kommt der Papst ins Spiel. Papst Clemens VIII. (1592 bis 1605) wurde gebeten, den Kaffee zu verbieten.

 

Die Überlieferung sagt, dass der Clemens VIII. dem jedoch nicht sofort nachkommen wollte, ohne das Heißgetränk einmal selbst probiert zu haben.

 

Er ließ sich eine Tasse Kaffee zubereiten und war auf Anhieb begeistert vom Geschmack – obwohl er so verpönt war.

 

„Dieses Getränk des Satans ist köstlich“, soll der Papst angeblich gesagt haben.

Von diesem Zeitpunkt an wollte man den Kaffee zu einem „wahrhaft christlichen Getränk“ machen.

 

Wie bei so vielen Überlieferungen kann man aus heutiger Sicht nicht mehr eindeutig sagen, ob sich die Geschichte tatsächlich so abgespielt hat oder nicht.

 

In allen größeren Städten Europas eröffneten im 17. Jahrhundert Kaffeehäuser.

Übrigens: Dass die Türken nach der Belagerung Wiens 1683 ihre Kaffeesäcke vergessen hätten und dadurch die ersten Kaffeehäuser entstanden seien, gehört wohl ins Reich der Legenden.

 

Somit genießt eure Tasse Kaffee, wo und wann auch immer ihr wollt.

 

Eure Raffaela

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0