Kaffee als globale Ware

 

Kaffeerzeuger

 

Äthiopien ist die Heimat der Kaffeepflanze und wächst dort in Waldgebieten oberhalb von 1000 m. Die Reise des Kaffees beginnt mit dem Pflücken der roten Kaffeekirschen, welche anschließend getrocknet werden und somit ihre braune Farbe erhalten. Dies ist wichtig, damit sich das einzigartige Aroma erst so richtig entfalten kann.

 

 

Lateinamerika

 

Brasilien steht an der Spitze der Länder mit Kaffeeproduktion, gefolgt von Vietnam, Kolumbien, Indonesien und Äthiopien. Mit Brasilien an der Spitze ist Lateinamerika die Weltregion, die am meisten Kaffeebohnen produziert. Weitere Länder in Lateinamerika, in welchen Kaffee angebaut wird, sind: Peru, Honduras, Mexiko, Nicaragua, Costa Rica und Guatemala. In Brasilien als weltgrößtem Kaffeeexporteuer gibt es ca. 300 000 Kaffeefarmen. Die Hälfte der Kaffeeproduktion konsumieren die Brasilianer selbst. Vorherrschende Sorten sind Arabica und Robusta.

 

Asien

 

Asiatische Länder spielen beim Kaffeeanbau ebenfalls eine große Rolle. In Vietnam, dem zweitgrößten Produktionsland der Welt, wurden die Kaffeebohnen während der französischen Kolonialherrschaft eingeführt. Vor allem ab den 1980er Jahren entwickelte sich der Anbau auf den Hochebenen im Zentrum des Landes. Zu dieser Zeit förderte die Regierung mit Unterstützung des EWF und der Weltbank die Umsiedlung von Millionen Bauern von den Küstengebieten für den Kaffeeanbau in den Hochebenen. Vietnam produziert vor allem Robusta- Kaffee. Die Erträge gehören zu den höchsten der Welt – mit dem negativen Effekt, dass die Böden zusehends „verarmen“.

 

In Indonesien, das den 4. Platz einnimmt, gibt es einige Besonderheiten in den einzelnen Regionen, auch wenn Indonesien als ein Kaffeeanbaugebiet zusammengefasst wird. Sonst nirgends – nur in der Region Sumatra wird bei Kaffee die Methode „Giling Basah“ angewandt. Hier werden die Kaffeekirschen nass geschält.

 

Auch Indien ist ein wichtiges Kaffee-Exportland. Nach der  „Monsooned“-Methode werden hier die halb aufbereiteten Kaffeebohnen etwas länger als nötig im Monsunregen gelagert.

 

Afrika

 

Aus Afrika stammen lediglich 11 % der gesamten weltweiten Kaffeeproduktion, genannt seien Äthiopien, Uganda, die Elfenbeinküste, Tansania und Kenia.

 

Insgesamt leben etwa 125 Millionen Menschen vom Kaffeeanbau in etwa 50 Ländern der Tropen. Viele der Bauern besitzen weniger als 5 Hektar und verkaufen den Ertrag für den Export. Im Durchschnitt bleiben dem Kaffeebauern des Südens etwa 5% einer Kaffeepackung in einem deutschen Supermarkt.

 

Kaffeetrinker

 

In Europa wird in den nördlichen Ländern, z.B. Finnland, Island, Luxemburg, Norwegen und Schweden, am meisten Kaffee getrunken. Dort genießt man vor allem Filterkaffee, welcher ebenfalls in Deutschland sehr beliebt ist.

 

In Frankreich, Portugal und Italien trinkt man gerne besonders starken Espresso.

In Nordamerika wird ebenfalls gerne und viel Filterkaffee getrunken.

 

Brasilien – mit steigendem Lebensstandard – ist das einzige Land, in welchem ein Großteil der eigenen Kaffeeproduktion auch selbst verbraucht wird. Ausgenommen Brasilien, klaffen die Produktion von Kaffee, basierend auf historischen und klimatischen Faktoren, und der Verbrauch völlig auseinander.

 

Deshalb ist Kaffee ein gern gehandeltes Agrarerzeugnis. 

 

 

Auf dem Seeweg, gelagert in Containern, gelangt der Kaffee schließlich von den Erzeugerländern in die Verbraucherländer.

 

Als Agrarprodukt wird der Kaffeepreis an der Börse ausgehandelt und es wird auch damit spekuliert. In New York wird der Preis für Arabica-Kaffee ermittelt, in London der für Robusta-Kaffee.

 

Oftmals schwanken die Preise, was große Auswirkungen für die Bauern hat, da sie nie genau wissen, um welchen Preis sie ihre Ernte verkaufen werden können. Der Preis befindet sich seit 2011 im freien Fall. Grund dafür ist die Überproduktion. 2011 waren es noch 3 $ pro Pfund, während es 2021 nur mehr ca. 1 $ pro Pfund ist.

Armut und Abwanderung sind die Folgen für die Kaffeebauern.

 

Die Kaffeeröster

 

Darunter versteht man die Unternehmen, welche die Kaffeebohnen rösten, damit sie Aroma entfalten könnten. Zu den Ländern, die sich auf das Kaffeerösten spezialisiert haben, zählen z.B. Brasilien, Vietnam, Deutschland und die Schweiz. 

 

Diese Länder kaufen den rohen Kaffee ein, rösten ihn und verkaufen ihn mit einem hohen Mehrwert. Dazu kommen anschließend noch die Unternehmen, welche den Kaffee verkaufen, am meisten vom Geschäft profitieren und über die Hälfe des Verkaufspreises abschöpfen.

Der Markt, welcher um die 200 Milliarden Euro pro Jahr abwirft, wird vor allem von Konzernen aus Europa und den USA beherrscht. Der bekannteste darunter ist der Schweizer Konzern Nestlé, welcher global agiert. Nestlé, die Nummer 1 beim Kaffeeverkauf, erfand 1938 den Instant-Kaffee und 1986 die Kapseln, was bei Verbrauchern sehr geschätzt wird.

 

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Herausforderungen für den Kaffeeanbau vielfältig sind. Es geht  z. B. um einen fairen Preis für die Kaffeebauern durch kooperative Unterstützer – unabhängig von globalen Konzernen, um Maßnahmen gegen den Klimawandel durch Aufforstung und um die Begrenzung von Waldvernichtung.

 

Keine Frage – Kaffee ist eine globale Ware, mit der Besonderheit, dass er nur selten in den Regionen getrunken wird, in dem er erzeugt wird. 


Quellen:

https://www.coffeecircle.com/de/b/kaffee-anbaugebiete

Video: https://www.youtube.com/watch?v=IGs33q65b1w

Grafik 1: https://www.coffeecircle.com/de/b/kaffee-anbaugebiete

Grafik 2: https://de.statista.com/infografik/8605/kaffeekonsum-pro-kopf-in-europa-und-nordamerika/