Reisebericht Südtirol Jänner 2023

 

Egal zu welcher Jahreszeit, Südtirol ist immer eine Reise wert. In diesem Beitrag möchte ich meine Highlights und Impressionen von meinem Kurz-Urlaub in Sexten (Südtirol) Ende Jänner 2023 mit euch teilen.

 

Dieses Mal war ich mit einer guten Freundin unterwegs – und ich sage euch, wir hätten keine bessere Zeit erwischen können. Die Tage davor hatte es in Sexten ordentlich geschneit und die Landschaft in ein richtiges Winter-Wonderland verwandelt: jeden Tag Sonnenschein und perfekte Bedingungen für Unternehmungen.

 

Genaue Ziele und Vorhaben hatten wir uns nicht gesetzt. Wir wollten einfach nur die Zeit genießen, etwas von der schönen Berglandschaft sehen, ein bisschen Sport (Wandern und Langlaufen) machen und uns die guten Südtiroler Spezialitäten schmecken lassen. 


Tag 1

 

Tag 1 verbrachte ich noch in Österreich, jedoch nicht zuhause, sondern in der Steiermark. Am Vormittag holte ich meine Freundin von Wien ab. Wir fuhren dann gemeinsam in ihren Heimatort in die Steiermark, wo wir übernachteten. Von dort aus sollten wir am nächsten Morgen Richtung Italien starten.

 

Nach einem ordentlichen Abendessen ging es relativ früh ins Bett, damit wir am nächsten Morgen fit für unsere Fahrt waren. Ein Gläschen Prosecco als Einstimmung auf Italien und auf die nächsten Tage durfte natürlich auch nicht fehlen.

An dieser Stelle danke, Barbara, für die tolle Verpflegung.

 


Tag 2

 

Gut erholt, mit viel Vorfreude und einem vollbeladenen Auto starteten wir los. Der Platz wurde etwas eng, da ich – wie so oft schon –  mit dem Gepäck übertrieben habe. Beim Packen kommt mir immer plötzlich alles wichtig vor. Dies und das und jenes muss unbedingt mit. Ich möchte auf alle Eventualitäten vorbereitet sein – von sportlich, chillig, bis hin zu elegant soll alles im Koffer sein.

 

Die Tage davor hatte regelrechtes Schneechaos in Österreich geherrscht. Dies sah man auch an den hohen Schneewänden, die teilweise bis in die Straßentunnel hineinreichten.

Als wir losfuhren, war es noch bewölkt gewesen. Je näher wir der Grenze und unserem Ziel kamen, desto mehr lichteten sich die Wolken.

 

Und nicht nur das – uns offenbarte sich eine traumhafte Winterlandschaft, wie man sie nur von Postkarten her kennt. Millionen winzig kleine Schneekristalle funkelten am Wegesrand. Die Bäume und die Gipfel der Dolomiten waren mit Schnee bedeckt – einfach herrlich.

 

In Sexten erwartete uns dann ein strahlend blauer Himmel – nahezu ohne Wolken. Nach rund 4 Stunden Fahrt waren wir bei den Rocca Appartments in Sexten angekommen. Wie viele von euch wissen, war ich schon zweimal dort. Die Appartments der Familie Rogger sind einfach perfekt zum Wohlfühlen. Wenn ihr gemütlich und moderne Appartments in Sexten sucht, kann ich euch die Rocca Appartments nur wärmstens empfehlen.

 

Auch meine Freundin fühlte sich sofort superwohl in der Unterkunft. Nach einer erfrischenden Dusche und etwas ausruhen machte sich ein Hungergefühl in uns breit. Da wir sowieso diverse Lebensmittel für die nächsten Tag einkaufen mussten, begaben wir uns auf dem Weg nach Innichen.

 

Es war bereits früher Abend, eigentlich noch nicht so spät, aber die Geschäfte hatten bereits geschlossen. Im Zentrum war es schwer, einen Parkplatz zu finden. Nach mehreren Runden, entschlossen wir uns, unser Auto in einer Parkgarage abzustellen.

 

Schnurstracks steuerten wir den ersten Supermarkt an. Ich kann euch sagen, es ist nicht gut, mit leerem Magen einkaufen zu gehen. Unser Einkauf artete etwas aus. Aber wir wollten es uns einfach gut gehen lassen, von dem her hat es schon so gepasst und man soll sich ja auch etwas gönnen.

 

Trotz Hungergefühl konnte ich die schöne Atmosphäre des Zentrums genießen. Dort fanden wir auch Kunst vor – und zwar Eisskulpturen. Sehr faszinierend, wenn man die Details betrachtete.

 

Die Suche nach einem geöffneten Restaurant gestaltete sich eher schwierig. Nach vielem Hin- und Her-Gerenne kehrten wir beim erstbesten Restaurant ein, welches offen hatte. Dort gönnte ich mir Tagliatelle mit Hirschragout. Die Tagliatelle waren super, aber das Ragout hat mich nicht wirklich vom Hocker gerissen. Naja, es war ja erst der Anfang der kulinarischen Reise.

 


Tag 3

 

Wir wachten mit der Sonne im Gesicht und strahlend blauem Himmel auf. Noch bevor ich ins Bad ging, führte mich mein erster Weg auf den Balkon. Eisig-kalte, aber frische und reine Luft strömte durch meine Lungen. Ich nahm einige kräftige Atemzüge …

 

Während ich den Ausblick genoss, hatte Barbara bereits einen herrlich duftenden Kaffee zubereitet und servierte ihn mir direkt auf den Balkon.

 

Das restliche Frühstück nahmen wir dann drinnen im Warmen ein.

 

Ohne Stress „zivilisierten“ wir uns, packten alles für den Tag zusammen und schon konnte es losgehen.

 

Langlaufen stand am Tagesprogramm. Hierbei muss ich hinzufügen, dass es mein „erstes“ Mal war – und auch mein letztes. Obwohl ich eine sehr gute Skifahrerin bin, erwies sich Langlaufen als schwierig. Ich hatte  absolut kein Gefühl auf den Skiern. Nach rund einer Stunde brachen wir ab. Barbara ist leidenschaftliche Langläuferin, jedoch kam man mit mir nicht sehr weit.

 

Wir entschieden uns dann für eine Winterwanderung im Fischleinbachtal. Von dort aus geht übrigens ein Wanderweg zu den 3 Zinnen. Unser Ziel war aber nicht die Zinnen, sondern eine Genusswanderung ohne viel Anstrengung und Stress.

 

Nachdem wir unser Auto geparkt hatten, ging es auch schon los.

 

Ich konnte absolut nicht einschätzen, wie warm es war, aber in der Sonne reichten eine Wanderweste und ein Gilet vollkommen aus. Je weiter wir taleinwärts wanderten, desto mehr offenbarte sich uns diese bezaubernde Winterlandschaft.

 

Der Weg schlängelte sich durch einen Wald von schneebedeckten Bäumen, links und rechts eine unberührte Schneedecke mit unendlich vielen funkelnden Schneekristallen. Wir waren fasziniert von dieser Unberührtheit der Natur – all dies eingeschlossen und umrundet von den schroffen Berggipfeln der Dolomiten.

 

Im Schatten jedoch war eine Jacke unerlässlich. Der krasse Temperaturunterschied war sofort zu spüren. Dort fanden wir auch wunderschön vereiste Sträucher vor. Der Schnee knirschte unter unseren Schritten.

 

Wir folgten einem freigelegten Weg und genossen dieses Bergpanorama.

Nach der Wanderung gönnten wir uns einen Aperol Spritz und anschließend ein Schokoladentörtchen im Bistro Bergsteiger.

 

Ihr müsst euch vorstellen: wir saßen draußen auf der Terrasse, uns war nicht kalt. Die Sonne schien in unser Gesicht und zauberte eine angenehme Wärme auf unsere roten Wangen. Dazu herrlichstes Bergpanorama direkt vor unseren Augen.

 

Wir prosteten uns unisono zu, dass wir nirgendwo anders auf der Welt in diesem Moment sein möchten.

Als wir wieder im Auto saßen, waren wir uns einig: wir wollten noch nicht nachhause. Wir entschlossen uns, noch ein wenig die Gegend mit dem Auto zu erkunden. Ohne ein konkretes Ziel zu haben, fuhren wir los und plötzlich landeten wir in der Region Venetien.

Da ich mich ein wenig in der Gegend auskenne, wusste ich ungefähr, wo uns diese Route hinführte, und zwar nach der gefühlten hundertsten Serpentine und einem Wahnsinns Ausblick kamen wir in Auronzo di Cadore an. Dort befindet sich ein See, der normalerweise eine außergewöhnlich azurblaue Farbe hat. Leider war der See war zugefroren und hatte eine dicke Schneedecke. Ein andermal halt!

 

In Venetien – an der Grenze zu Südtirol – ist der Stil der Häuser schon etwas italienischer.

Dann ging es wieder einige Serpentinen bergauf und wir waren beim Lago di Misurina angekommen – auch dieser versteckte sich unter einer dicken Schicht aus Schnee und Eis.

Wir kehrten in eine gemütliche Hütte direkt am See ein. Endlich war es so weit: wir bestellten unseren ersten „Bombardino“. Schon seit einer Ewigkeit wollte ich dieses Getränk probieren. Unter einem „Bombardino“ versteht man ein alkoholhaltiges Getränk, welches auf Eierlikörbasis und diversen Bränden besteht. Obendrauf kommt ein kleines Sahnehäubchen - und fertig ist der „Bombardino“. Schmeckt lecker und ist auch schön anzusehen.

 

Während wir unseren „Bombardino" genossen, betrachteten wir von der Hütte aus die untergehende Sonne. Nach und nach verschwand sie hinter den Berggipfeln und zauberte anschließend eine zart-rosa Färbung in den Abendhimmel.

 


Tag 4

 

Wieder erwartete uns ein strahlend sonniger Wintertag. Am Vortag bekamen wir den Tipp von einem deutschen Ehepaar, dass man bei Brückele mit einem Shuttle zur Platzwiese kommt und man dort oben schön herumgehen kann.

 

Gesagt, getan! Nach dem Frühstück fuhren wir mit dem Auto nach Brückele. Mit dem Shuttle und Parkplatz klappte alles hervorragend und schon waren wir zahlreiche Höhenmeter weiter oben an der Platzwiese. Die Platzwiese kann man sich als eine weite, hügelige Ebene vorstellen. Perfekt übrigens für Langläufer.

 

Immer stets mit der Sonne im Gesicht machten wir uns auf den Weg, um die Gegend zu erkunden. Mit dem frischen Schnee sah es fast so aus, als würde man sich auf Wolken befinden.

 

Wir folgten dem Weg, welcher aber nach rund 20 min Gehzeit aufhörte. Da waren wir etwas enttäuscht, da wir gerne etwas weitergekommen wären. Beim Rückweg kehrten wir in eine Hütte kurz vor der Busstation ein.

 

Schnell waren wir uns einig: es wird ein Kaiserschmarrn.

 

Leute, ich muss euch sagen, das war der beste Kaiserschmarrn, den ich jemals in meinem Leben gegessen habe. Vielleicht lag es auch am Ambiente und an Italien. Aber ich vermute, der Kaiserschmarrn war tatsächlich außergewöhnlich gut. Der Ausblick war nur noch ein Bonus.

 

Am Abend ging es dann nach Bruneck, wo wir ein vorzügliches Abendessen einnahmen. Dabei kam ich auch das erste Mal mit Südtiroler Schlutzkrapfen in Kontakt. Ich glaube, dass ich versuchen werde, dieses Gericht selbst nachzukochen, weil es mir so gut geschmeckt hat. Schlutzkrapfen ähneln Raviolo und sind gefüllt mit Ricotta, Spinat und feingeschnittenen Zwiebeln.

 

Ein richtiger Gaumenschmaus.

 


Tag 5

 

Unser letzter ganzer Tag war angebrochen. Diesen Tag wollten wir komplett spontan gestalten. Wir marschierten am späten Vormittag einfach drauf los. Irgendwann kamen wir dann zur 3-Zinnen Bahn, wo wir uns, ohne zu zögern, Tickets kauften. Dort herrschte gerade reger Skibetrieb und mich packte sofort die Lust. Leider hatte ich meine Ski nicht dabei, aber es machte trotzdem Spaß, die Bergwelt oben zu Fuß zu erkunden.

 

Eine Hütte zum Einkehrten durfte auch nicht fehlen. Wieder konnten wir die Sonne auf einer Terrasse genießen. Ich bestellte mir eine Pasta al ragu, Barbara hatte eher mehr Gusto auf etwas Salziges und sie griff zu Pommes. Beim Aperol Spritz und einem „Bombardino“ waren wir uns dann wieder einig.

 

Als es uns zu kalt wurde, fuhren wir mit der Gondel wieder nach unten und spazierten durch den Ort Sexten.

 

Plötzlich überkam mich der Gusto nach etwas Süßem und zufällig war da auch ganz in unserer Nähe ein Lokal, welches mein „Verlangen“ stillen konnte.

 

Im Lokal lernten wir ein sehr nettes Paar aus Deutschland und Leute einer Busgruppe aus den Abruzzen kennen. Wir hatten sehr viel Spaß und einen ausgesprochen lustigen Abend.

 

Am nächsten Tag ging es leider wieder nachhause. Ich hätte locker noch einige Tage dranhängen können. Sicher ist, ich komme wieder. Ich hoffe, ich habe euch mit meinem Artikel meinen Aufenthalt und Südtirol etwas näherbringen können.

 

Eure Raffaela


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