Ein Reisebericht mit Tipps und Highlights rund um La Spezia, Lerici, Tellaro und Portovenere
Wo liegt Portovenere?
Portovenere (auch „Porto Venere“) liegt in Ligurien, im Nordwesten Italiens, an der sogenannten Riviera di Levante, direkt gegenüber der berühmten Insel Palmaria und unweit der Cinque Terre. Die Stadt gehört zur Provinz La Spezia und liegt an der Südküste des Golfo dei Poeti – dem „Golf der Dichter“ –, benannt nach berühmten Künstlern wie Byron und Shelley, die sich hier inspirieren ließen.
Unsere Route: Von Albenga nach Portovenere
Wir starteten morgens in Albenga, einem charmanten Ort an der ligurischen Küste mit mittelalterlichem Stadtkern und eigener Geschichte. Unser Ziel war Portovenere – aber nicht ohne Zwischenstopps!
1. Stop: Lerici – Eleganz am Golf der Dichter
Lerici liegt malerisch an einer kleinen Bucht und ist bekannt für seine pastellfarbenen Häuser, die mittelalterliche Burg Castello di Lerici und seinen charmanten Hafen. Besonders schön ist ein Spaziergang entlang der Uferpromenade mit Blick auf die gegenüberliegende Seite des Golfs.
2. Stop: Tellaro – Das versteckte Fischerdorf
Nur wenige Kilometer weiter liegt Tellaro, ein winziges, fast mystisches Fischerdorf, das zu den schönsten Italiens („Borghi più belli d’Italia“) zählt. Mit seinen engen Gassen, dramatisch ins Meer fallenden Felsen und der Kirche San Giorgio, die auf einer Klippe thront, war Tellaro eines der stimmungsvollsten Highlights unserer Route.
Übernachtung in La Spezia
Am Abend erreichten wir La Spezia, eine lebendige Hafenstadt mit vielen guten Restaurants und einem exzellenten Bahnhof. Sie eignet sich perfekt als Ausgangspunkt für Ausflüge nach Portovenere oder in die Cinque Terre. Wir fanden eine schöne Unterkunft zentral gelegen – praktisch, komfortabel und ruhig.

Hauptziel: Portovenere
Am nächsten Morgen machten wir uns auf den Weg in das bezaubernde Portovenere – ein Ort, der uns absolut verzaubert hat.
Was macht Portovenere so besonders?
Portovenere ist weniger überlaufen als die Cinque Terre, bietet aber genauso viel Schönheit, Geschichte und Charme – vielleicht sogar mehr. Seit 1997 gehört die Stadt zusammen mit den Cinque Terre zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Highlights in Portovenere:
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Kirche San Pietro: Hoch über dem Meer auf einem Felsen erbaut, wirkt diese schwarz-weiß gestreifte Kirche wie aus einem Film. Von hier hat man einen traumhaften Blick über das Meer und die umliegende Küste.
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Altstadt & Uferpromenade: Bunte Häuserfassaden, kleine Cafés und versteckte Boutiquen – ein Bummel durch Portovenere fühlt sich an wie eine Reise in die Vergangenheit.
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Castello Doria: Die mächtige Festung über der Stadt ist eine der größten Verteidigungsanlagen Liguriens und bietet einen spektakulären Panoramablick.
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Grotta di Byron: Benannt nach dem Dichter Lord Byron, der hier oft schwamm. Die Grotte kann zu Fuß erreicht werden – das türkisfarbene Wasser dort ist atemberaubend.
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Bootsausflug zur Insel Palmaria: Gegenüber von Portovenere liegt die größte Insel Liguriens. Wanderwege, versteckte Buchten und wilde Natur machen Palmaria zu einem lohnenswerten Ausflugsziel.
Rückkehr nach Albenga & perfekter Ausklang
Nach einem erlebnisreichen Tag in Portovenere traten wir die Rückfahrt nach Albenga an. Am Abend kehrten wir in unser Lieblingsrestaurant Mar de Mar ein – direkt am Meer, mit traumhafter Aussicht und einer Pizza, wie sie nur in Ligurien schmeckt. Ein perfekter Abschluss.
Weitere sehenswerte Orte in der Nähe
Wenn du mehr Zeit hast, empfehlen wir:
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Cinque Terre (ca. 1 Stunde entfernt): Die weltberühmten fünf Dörfer an der Steilküste – Riomaggiore, Manarola, Corniglia, Vernazza und Monterosso – sind ein Must-See.
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Bocca di Magra: Ein ruhiger kleiner Ort am Fluss Magra – perfekt zum Entspannen.
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Sarzana: Ein hübscher Ort mit einer gut erhaltenen Altstadt und beeindruckenden Festungen.
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Isola del Tino (nur mit Sondergenehmigung zugänglich): Eine geheimnisvolle Militärinsel mit historischen Ruinen.
Reisetipps für Portovenere und Umgebung
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Beste Reisezeit: April bis Juni oder September bis Oktober – angenehme Temperaturen, weniger Touristen, ideal zum Wandern und Erkunden.
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Anreise: Mit dem Auto gut erreichbar über La Spezia; alternativ mit dem Boot ab La Spezia oder Cinque Terre (besonders schön!).
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Parken: Die Parkplätze in Portovenere sind begrenzt – am besten früh morgens anreisen oder mit dem Bus von La Spezia fahren.
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Wanderschuhe mitnehmen: In und um Portovenere gibt es traumhafte Wanderwege mit Aussicht auf das Meer (z. B. der Sentiero dell'Amore).
- Badezeug nicht vergessen: Es gibt mehrere kleine Strände und Felsenbuchten mit kristallklarem Wasser.
Fazit
Portovenere ist ein Ort, der sich in die Seele schreibt – mit seiner Ursprünglichkeit, der dramatischen Küstenlinie, den farbenfrohen Häusern und dem tiefen Blau des Meeres. Wer das echte Ligurien abseits der Massen erleben will, sollte hierherkommen – und sich Zeit nehmen, all die kleinen Wunder zu entdecken, die zwischen Albenga und Portovenere liegen.